57 km südöstlich, 38 km südlich von Ceuta. Sitz der Wilaya Tétouan (277 500 Ew.). Schöne Lage im westlichen Prärif, 11 km von der Mittelmeerküste entfernt. Die Neustadt wurde 1913 als Verwaltungssitz der spanischen Protektoratszone erbaut. Der massive Zuzug landflüchtiger junger Jebala- und Zentralrif-Berber macht Tétouan zur unsichersten Stadt Marokkos. Schleichhandel, Drogenschmuggel und ambulanter Verkauf von Diebesgut werden zwischen Ceuta und Tétouan in großem Stil betrieben. An den langen Sandstränden zwischen Martil (Badeort der Tétouanis), Cabo Negro (Club Méditerranée, Villen der Hautevolee und Golfplatz), M’Diq (internationale Ferienkomplexe, Bungalows und Appartements), Restinga-Smir (Club Méditerranée, Touristikkomplexe, Marina und ein Campingplatz) herrscht turbulenter Sommerbetrieb. Kulturell interessierte Touristen zieht die Fülle der maurischen Kulturbauten eher in die Medina, die seit 1997 zum Weltkulturerbe gehört. Innerhalb des in Teilstrecken erhaltenen ismaïlischen Mauerrings aus dem 17. Jh. konzentrieren sich über 130 Sakralbauten. Muslimische Reconquista-Flüchtlinge und Juden aus Al Andalus verliehen Alt-Tétouan ab dem 16. Jh. seine unverwechselbare Individualität. Nehmen Sie sich beim O.N.M.T. einen Führer (guide), und lassen Sie sich problemlos durch das Gassenlabyrinth geleiten. Versäumen Sie nicht den Besuch der Museen: Das Musée Archéologique, 2, rue Ibn Hsaïn, Neustadt, bewahrt insbesondere die Bodenmosaiken der Römerstadt Lixus (2. und 3. Jh.) auf. Das Musée Ethnographique in der Festung Bab Al Oqla aus dem Jahr 1831 veranschaulicht die Wohnkultur der Moriscos in Tétouan. Im Ensemble Artisanal, av. Hassan II, können Sie sich von der gegenwärtigen Kunstfertigkeit der Tétouanis überzeugen.
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