Zu Tee und Couscous nach Casablanca
Casablanca (dpa/gms) - Spätestens seit 1943, als "Casablanca" einen Oscar als bester Film erhielt, ist die gleichnamige marokkanische Hafenstadt vielen ein Begriff. "Rick's Café Américain", der Schwarzmarkt für Ausreisevisa und der Piano-Spieler Sam.
Seit dem Welterfolg des Streifens hat Casablanca die Fantasie unzähliger Kinogänger angeregt. 2007 war der Film noch einmal in aller Munde, als sich am 14. Januar der Todestag von Hauptdarsteller Humphrey Bogart zum 50. Mal jährte. Aber was ist geblieben von der Atmosphäre, die Casablanca im Zweiten Weltkrieg umgab?
Die 1,2-Millionen-Metropole ist eine moderne Großstadt mit wenigen alten Bauwerken und wenigen marokkanischen Kulturelementen, aber unzähligen Cafés, Restaurants und Kinos. Vor allem aber spüren Besucher sofort ein südfranzösisches Flair, und das nicht nur, weil viele Häuser noch vom französischen Kolonialismus geprägt sind.
In der Nähe der Place Mohammed V. mit dem zentralen Springbrunnen, dem schönsten Platz der Stadt, serviert der freundliche Kellner Café au lait und dampfenden Thé à la Menthe, die Spezialität Marokkos. Aus grünem Tee, frischer Minze und Zucker aufgebrüht, wird der"marokkanische Whiskey" aus reich verzierten Teekannen in kleine Gläser gefüllt.
Im kleinen Imbiss-Restaurant "Hatab" an der Küstenstraße werden köstliche Shawarma in arabischem Brot und Falafel aufgetischt, während die Gäste einen traumhaften Blick auf die Moschee Hassan II. genießen. Die Moschee ist die drittgrößte der Welt und eine der Hauptattraktionen Casablancas. Das 210 Meter hohe quadratische Minarett ist das höchste der Welt und wirft abends Laserstrahlen in Richtung Mekka in den Himmel. Im Inneren finden 25 000 Gläubige Platz, während 80 000 Menschen auf das riesige Areal passen, das die Moschee umgibt.
Nicht weit entfernt liegt die alte Medina Casablancas, ein Wirrwarr aus Sträßchen und Häuschen, so eng und verwinkelt, dass ein Auto sich kaum seinen Weg bahnen kann. Die "Nouvelle Medina" - auch Quartier Habous genannt - wurde Anfang der dreißiger Jahre von den Franzosen gebaut und ist eine gelungene Mischung arabischer Baukunst und moderner Architektur.
Im Restaurant "Al Mounia" im Stadtzentrum werden Pastilla aus hauchdünnen Teigblättern mit Mandelpaste und Hühnchenfleisch und"Couscous aux Légumes" serviert. Die kleinen runden Tische mit ihren bunten Mosaiken, die Holzstühle mit ihren bestickten Kissen, die marokkanischen Dekorationen und die Kellner in der traditionellen Kleidung mit rotem Fez erinnern dann doch wieder an vergangene Zeiten. Wie damals, als Sam in "Rick's Café Américain" "As time goes by" spielte und Humphrey Bogart in Casablanca seine große Liebe Ingrid Bergman wiedertraf.
Informationen: Marokkanisches Fremdenverkehrsamt, Graf-Adolf-Straße 59, 40210 Düsseldorf (Tel.: 0211/37 05 51), www.tourismus-in-marokko.de
© dpa - Quelle: www.web.de vom 13.12.2006